Daten und Fakten
Zu trocken - zu warm: mit diesen Worten lässt sich der Februar in unserer Region zusammenfassen.
Die Daten auf Klimamonitoring — ZAMG belegen das!
Hier ein paar Details:
+2,5° C im Mittel im Vgl. zu 1991-2020 an der Messstelle Kufstein
14mm Niederschlag im ganzen Monat - 118 mm von Dezember bis Ende Februar (das ist weniger als die Hälfte der mittleren Niederschlagsmenge in diesen Monaten)
Die Folge sind braune Wiesen, langsam austrocknende Brunnen und Quellen und ein frühzeitiges Ende vieler Wintersportaktivitäten.
Die beiden Grafiken zeigen die Temperatur und Niederschlagswerte an der Messstelle Kufstein. Quelle: Klimamonitoring — ZAMG
Keine extremen Temperaturen, aber im Mittel +2,5°C über dem Vergleichszeitraum 1991-2020
Die aufsummierten Niederschlagswerte (blaue Linie) liegen deutlich unter dem Durchschnitt (graue Linie in der Mitte) - wir weisen daher seit 1 Monat ein starkes Niederschlagsdefizit aus. (orange Bereich)
Klimarückblick 2023 für Tirol
Kurz zusammengefasst: das Jahr 2023 war nach 2022 das 2.wärmste Jahr in der Messgeschichte Tirols. Insgesamt lag die Abweichung zum Mittel von 1961 - 1990 bei +2,3°C. In Innsbruck lag dieser Wert bei +2,7°C noch etwas darüber.
Mit 40 Hitzetagen lag Innsbruck etwa 4x so hoch wie im Mittel von 1961-1990.
Deutlich zu trocken war der Juni, ansonsten lag die Niederschlagsmenge in Summe mit +25% bei 1612mm deutlich über dem Durchschnitt.
Das Jahr ist somit als warm-feucht einzustufen. (Siehe Abbildung unten)
Hier kann man den Bericht herunterladen.
Österreichweit gilt das Vorjahr als das bisher wärmste Jahr der Messgeschichte. Mit einer Abweichung von +2,5 °C zum Klimamittel 1961-1990 liegt Österreich dabei um 1 Grad über dem weltweiten Schnitt von 1,5°C.
Hier noch ein paar Ausschnitte aus dem Bericht:
Temperatur- und Niederschlagsverlauf, sowie die Anzahl der Sonnenstunden im Vergleich zum langjährigen Mittel (Zeitraum 1961 -1990)
Die Einordnung des Jahres in den 2 Dimensionen im Vergleich zu den anderen Messjahren
Die Temperaturabweichungen zum Mittel pro Monat
Verläufe von täglicher Lufttemperatur und Niederschlagssumme im Jahr 2023 in Bezug auf die Mittelwerte des Zeitraums 1961 -1990 (Legende rechts)
Deutlich zu sehen sind die warmen Wintermonate Januar und Februar und dann der sehr warme Herbst.
Beim Niederschlag sieht man, dass der Jahresbeginn, sowie der Juni dann zu trocken waren und der Frühling und dann vor allem der August jedoch sehr niederschlagsreich ausfielen. Im November und Dezember folgten dann ebenfalls überdurchschnittliche Niederschlagsmengen, was vor allem im Gebirge für einen frühen Winterstart sorgte.
Verläufe von täglicher Sonnenscheindauer im Jahr 2023 in Bezug auf die Mittelwerte des Zeitraums 1961 -1990
Im Durchschnitt lag die Sonnenscheindauer im Mittel. Man sieht die sehr sonnigen Monate Juni und September.
Einordnung des Jahres 2023 in 2 Dimensionen: Lufttemperatur und Niederschlag im Vergleich zu den anderen Messjahren.
2022 im Vergleich war ein sehr warmes und trockenes Jahr, wo hingegen 2023 fast so warm, aber um einiges feuchter war.
Überblick über die Abweichungen der Lufttemperatur vom langjährigen Mittel 1961 - 1990 pro Monat.
Man sieht, dass der Winter, aber vor allem der Herbst dann weit über dem Mittel lagen. Die von uns sehr kalt empfundenen Monate April und Mai lagen im Mittel.
Klima Szenarien für Tirol
Ein Konsortium aus Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), Wegener Center für Klima und globalen Wandel (WEGC) und dem Interfakultären Fachbereich Geoinformatik der Universität Salzburg (Z_GIS) haben im Auftrag von Bund und Bundesländern Klimaszenarien für Österreich (ÖKS15) ausgearbeitet.
Die Ergebnisse sind unter Klimaszenarien für Österreich (bmk.gv.at) einsehbar.
Hier geht´s zum Download der Klimaszenarien für Tirol